Rundgang: Die Gedenkstätte SS-Sonderlager / KZ Hinzert - Station: Lageralltag und Zwangsarbeit im KZ Hinzert

Ihr werdet als Expertengruppe bei einem Besuch der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert einen Vortrag halten. Dieser soll 10 bis 15 Minuten lang sein.

Bevor ihr den Vortrag vorbereitet, müsst ihr jedoch erstmal Experten werden. Bearbeitet dazu die in diesem Bereich abgelegten Arbeitsfelder gemeinsam und der Reihe nach. Ihr könnt darüber hinaus die Zusatzangebote nutzen, um euch tiefer in euer Thema einzuarbeiten. Erledigt dies während der nächsten 4 Unterrichtsstunden.

Danach habt ihr weitere 2 Unterrichtsstunden Zeit, um euren Vortrag vorzubereiten. In Hinzert stehen euch alle in dieser Station vorkommenden Fotos großformatig zur Verfügung. Ansonsten gibt es keine Visualisierungsmöglichkeit, da euer Vortrag auch im Außenbereich des Geländes stattfinden kann.

Euer Vortrag muss die folgenden Fragen beantworten:

1. Wie gestaltete sich der Tagesablauf im KZ Hinzert für die Häftlinge?
2. Welche Rolle hatte der Hunger im Alltag der Häftlinge?
3. Wie ging die SS mit den hungernden Insassen um?
4. Welche Zwangsarbeiten mussten verrichtet werden und wie wurden diese organisiert?
5. Wie haben sich die schweren Arbeiten auf die körperliche und seelische Lage der Häftlinge ausgewirkt?
6. Welche körperlichen Krankheiten und Leiden waren die Folge des Lageralltags im KZ Hinzert?
7. Wie reagierten die Verantwortlichen auf die Folgen des Lageralltags?
8. Welche Informationen sollten eure Klassenkameraden darüber hinaus unbedingt zum Thema „Lageralltag und Zwangsarbeit im KZ Hinzert“ erfahren?

A) Die Sache

1. Leitet euer Team gut in den Vortrag ein?

• Haben Vortrag und Präsentation ein klares Thema?
• Wurde das KZ Hinzert als historischer Ort vorgestellt?
• Wurde ein inhaltlicher Überblick über die einzelnen Stationen des Vortrags angeboten?

2. Kann euer Team die Inhalte fachlich gut erklärend anbieten?

• Wie gestaltete sich der Tagesablauf im KZ Hinzert für die Häftlinge?
• Welche Rolle hatte der Hunger im Alltag der Häftlinge?
• Wie ging die SS mit den hungernden Insassen um?
• Welche Zwangsarbeiten mussten verrichtet werden und wie wurden diese organisiert?
• Wie haben sich die schweren Arbeiten auf die körperliche und seelische Lage der Häftlinge ausgewirkt?
• Welche körperlichen Krankheiten und Leiden waren die Folge des Lageralltags im KZ Hinzert?
• Wie reagierten die Verantwortlichen auf die Folgen des Lageralltags?

B) Die Medien

3. Hat euer euer Team die Medien (Bilder, Textpassagen, ...) integriert? 

C) Die Personen

4. Sind eure Beiträge sprachlich angemessen formuliert?

• Wurde Aufmerksamkeit erzeugt und in Ruhe eröffnet?
• War die Sprache klar, laut, deutlich und in angemessenem Tempo?
• Wurde Blickkontakt zum Publikum hergestellt und gehalten (beispielsweise durch freies Sprechen mit Spickzettel)?
• War die Arbeitsaufteilung sinnvoll und ausgewogen?

1. Beschreibt den Tagesablauf für die Häftlinge im KZ Hinzert. Beachtet hierbei die einzelnen Tagespunkte und die Zeiten, die hierfür vorgesehen waren (M3-1).
2. Hört das Audiodokument M3-2. Es wurde vom Schaupieler Klaus-Michael Nix vom Theater Trier eingeprochen. Klaus-Michael Nix liest einen Text des ehemaligen Häftlings Metty Barbel (aus: Metty Barbel, Student in Hinzert und Natzweiler, Luxemburg 1992). Das Foto M3-3 zeigt Metty Barbel.
   1. Bewertet, ob der vorgegebene Tagesablauf für die Insassen umsetzbar war und welche Konsequenzen folgten, wenn sie es nicht schafften.
   2. Diskutiert über eure Einschätzungen.

1. Berichtet von den Aufgaben der unterschiedlichen Arbeitskommandos und ihren jeweiligen Arbeitseinsätzen (M3-4).
2. Betrachtet die thematische Karte (M3-5).
   1. Ermittelt mithilfe der Karte „Rheinland-Pfalz“ im Atlas folgende Entfernungen in Kilometer und nutzt dazu den Maßstab der Karte:
      • Hinzert – Trier
      • Hinzert – Thalfang
   2. Nach 10-12 Stunden schwerer Arbeit kamen viele Häftlinge mit dem Zug am Reinsfelder Bahnhof an, um zu Fuß in das KZ Hinzert zurückzulaufen. Führt eine Google-Maps-Recherche durch und ermittelt die Entfernung in Kilometer und die Zeit für den Fußmarsch.
   3. Begründet, warum viele Häftlinge auf ihrem Heimweg zusammenbrachen und ihre Arbeitseinsätze nur eine gewisse Zeit verrichten konnten.

1. Hört euch das Audiodokument M3-6 an. Der Schauspieler Dimetrio-Giovanni Rupp vom Theater Trier liest darin einen Text des ehemaligen Häftlings Joseph de La Martinière (aus: Joseph de La Martinière, Meine Erinnerungen als NN-Deportierter, S. 88f).
   1. Lasst das Gehörte erst auf euch wirken und tragt dann die Inhalte in der Gruppe zusammen.
   2. Sprecht darüber, welche Aussage euch am meisten berührt.
2. Informiert euch über die Speisen zu den jeweiligen Essenszeiten, die die Häftlinge vorgesetzt bekamen und darüber, wie sie ihnen ausgeteilt wurden (M3-7, M3-8).
3. Beschreibt, wie sich die Aufseher gegenüber den Häftlingen verhielten und welche Befehle sie gaben.
4. Beurteilt, inwieweit die Speisen den benötigten Kalorienbedarf der Insassen im KZ Hinzert deckten (M3-9).

1. Berichtet über die Krankheiten und Misshandlungen im KZ Hinzert (M3-10, M3-11).
2. Beschreibt den Umgang von Lagerkommandant Sporrenberg mit den kranken Häftlingen in Bezug auf deren Aufnahme in das Krankenrevier.
3. Beurteilt den Umgang der SS-Männer mit den erkrankten und geschwächten Insassen in Bezug auf deren menschliche und persönliche Würde.

1. Lest den Text (M3-12) durch und listet alle menschenunwürdigen Haftbedingungen und -rituale auf.

1. Schaut euch die Fotografie in Einzelarbeit an und beantwortet folgende Fragen schriftlich (M3-13):
   1. Welches Ereignis wird abgebildet?
   2. Auf dem Bild sieht man zum Teil schaulustige Zivilisten. Welche Personengruppen lassen sich darüber hinaus identifizieren?
   3. Wie ist das Bild gegliedert? Welchen Vorder-, Mittel- und Hintergrund kann man unterscheiden?
   4. Vermutet, warum das Ereignis im KZ Hinzert stattfand und warum es im Bild festgehalten wurde.
2. Tauscht euch über eure Beobachtungen und Vermutungen aus.

1. Lest den Text und bewertet die Aussage Metty Barbels (M3-14):
   • „Sobald wir am SS-Lager vorbeifahren, kreischen die SS-Bewacher ihre Befehle, um ihren Vorgesetzten zu zeigen, wie pflichtbewusst und mutig sie ihre traurige Aufgabe erfüllen.“

1. Betrachtet in Einzelarbeit nacheinander die Bilder (M3-15, M3-16).
   1. Notiert Stichpunkte zu folgenden Aspekten:
      
      • Tätigkeit
      • Mimik / Gestik
      • Komposition (Anordnung der Personen auf dem Bild)
      • Hintergrund
      • Farbigkeit
      • Linienführung
   2. Tauscht euch über eure Beobachtungen aus und vergleicht beide Werke in ihrer Darstellungsweise und ihrer Gesamtwirkung.